2023 – Zeit für ein paar Refits

OM615

Es gibt viel zu tun

Nach den Erfahrungen unseres herrlichen Sommertörns 2022 in die Eider galt es, die ewige Todo-Liste mal wieder um einige wesentliche Punkte zu reduzieren. Im Wesentlichen hatten wir uns vorgenommen, bis zur Saison 2023 Refits von Motor, stehendem und laufendem Gut, Masten und Besegelung anzugehen.

Die Maschine

Das Refit unseres marinisierten Mercedes OM615 startete schon zu Saisonende 2022. Wir nutzten das Kranen dazu, den Motor auszubauen und über den Winter überholen zu lassen. Unsere Wahl fiel auf die Firma DMV in Rastede, welche wir schon vor einigen Jahren im Rahmen einer Inspektion kennengelernt hatten (vgl. Dieselmotor – Selbermann oder Fachbetrieb?). Leider hat DMV sich im Herbst 2025 entschlossen, sich ganz auf den Versand von Motoren und Bootszubehör zu konzentrieren und den Werkstattbetrieb vollständig einzustellen. Das ist sehr Schade.

Stehendes Gut und Besegelung

Zum Alter der Wanten und Stage lagen uns keine Informationen vor. Die drei alten an Stagreitern gefahrenen Vorsegel hatten allesamt ihren Dienst getan. Als Ersatz entschieden wir uns, die Lankenau mit einer Vorsegel-Rollreff-Anlage zu versehen. Segelwechsel bei rauher See waren nur wenig spaßig und insbesondere einhand eine Herausforderung. Aber auch das normale Setzen und Bergen der Segel war nicht zuletzt deswegen immer sehr zeitaufwändig.

Also widmeten wir uns im Winter 2022 der Beschaffung. Beim stehenden Gut fiel unsere Wahl auf Hahnfeld-Masten. Wir hatten in den letzten Jahren bereits gute Erfahrungen mit Carsten Burfeind und seinem Team gemacht. Außerdem hatte Jürgen Rutenberg unsere beiden Masten dort in den 1980er Jahren beschafft. Die beiden Masten und Bäume sollten inspiziert, Wanten und Stage erneuert werden. Zudem sollte ein Spibaum sowie ein flexibles Kutterstag für die Sturmfock die Maßnahmen abrunden.

Als Segelmacher hat uns nach sorgfältiger Vorauswahl die Firma Faber + Münker überzeugt. Christian Tinnemeier hat sich auf der Boot 2023 und auch im weiteren Verlauf viel Zeit für uns genommen und uns professionell und einfühlsam beraten. Die Mitbewerber zeigten allesamt kein großes Interesse, sich gedanklich auf ein Unikat einzulassen. Insbesondere war abzuwägen, ob der Fockbaum weiter Verwendung finden kann. Wir entschieden uns, die Rollfock in der Saison 2023 testweise am Fockbaum zu fahren. Die Führung des Baums in einer Schiene an der Baumnock ermöglicht es, die Entfernung zum Vorstag aus dem Cockpit heraus variabel anzupassen und somit den Holepunkt zu variieren.

So erhielten wir im Mai eine Rollreff-Anlage der Marke Facnor. Faber + Münker lieferte dazu die passende vertikal gelattete 40 m²-Rollfock. Zusätzlich ergänzten wir das Segelkleid durch eine 10 m²-Sturmfock sowie ein 9 m²-Trysegel. Die Sturmfock kann an einem wegbindbaren Kutterstag und das Trysegel an einer Trysegelschiene am Großmast gefahren werden. Beides wurde ebenfalls bei Hahnfeld-Masten geordert.

Die neue Rollfock – hier gerefft
Sturmfock – das Kutterstag wird bei Nichtbenutzung weggebunden
Trysegel – hierfür haben wir am Mast eine separate Schiene montieren lassen

Ein zentraler Punkt zur Erhöhung des Komforts und zum besseren Schutz der Segel war dann noch die Beschaffung von Lazybags für das Groß- und Besansegel. Auch diese kamen von Faber + Münker.

Dafür galt es aber, die Lankenau zwecks Aufmaß und Montage der Lazybags Anfang Juli für eine Boat-Office-Woche nach Kiel, dem Firmensitz von Faber + Münker, zu verholen (siehe Boatoffice in Kiel mit NOK-Passage).